Winterdienst des Landesbetriebs ist einsatzbereit
- Erschienen amDie Einsatzpläne sind erstellt, die Taumittel sind eingelagert und die mehr als 220 Einsatzfahrzeuge stehen abfahrbreit auf den Höfen: Die 33 Straßenmeistereien des Landesbetriebs Straßenwesen sind bei Schnee und Frost einsatzbereit. Das große Engagement der Mitarbeiter im Winterdienst ersetzt aber nicht die Pflicht aller Verkehrsteilnehmer:innen ihre Fahrweise an die winterlichen Verhältnisse anzupassen.
Daten und Fakten:
Im Winterdienst ist der Landesbetrieb Straßenwesen (LS) außerorts für 2.178 km Bundesstraßen sowie 4.012 km Landesstraßen und im Auftrag des Landkreises Dahme-Spreewald für die Kreisstraßen mit einer Länge von rund 213 km zuständig. Neben der freien Strecke leistet der LS-Winterdienst an Auf- und Abfahrten auf 132 km an den Bundesstraßen. Im Auftrag zahlreicher Kommunen räumt und streut der Landesbetrieb in Ortsdurchfahrten mit einer Gesamtlänge von rund 1.700 km. Auf den Bundes-und Landesstraßen sind die Teams zwischen 3 und 22 Uhr im Einsatz, damit es in der Hauptverkehrszeit sicher vorangeht. An Steigungsstrecken stehen mehr als 500 Boxen mit Streugut bereit, auf die insbesondere Lkw-Fahrer:innen bei plötzlich auftretender Glätte zurückgreifen können. Der Landesbetrieb hat derzeit etwa knapp 36.300 t Salz eingelagert. Im Regionalbereich (RB) Ost sind das 11.300 t, RB Süd rund 8.500 t und RB West rund 16.500 t. In der vergangenen Winterdienstsaison 2023/24 lag der landesweite Salzverbrauch bei rund 24.560 t Salz. Zur Vorhaltung erforderlicher Reserven für den Fall von extremen Wintereinbrüchen dienen dem LS zentrale Lager in Falkenhagen (RB West) und in Müncheberg (RB Ost). Zur Bewältigung und Unterstützung des Winterdienstes konnte der Landesbetrieb für die laufende Saison 38 Fremdpartner binden. Diese Unternehmen übernehmen abschnittsweise den Einsatz auf Radwegen und helfen bei Räumeinsätzen, wenn die eigenen Kapazitäten nicht ausreichen.
Wetterbeobachtung:
Der Winterdienst kann nur mit präzisen Angaben zu Niederschlägen und Temperaturen geplant werden. Im Land Brandenburg liefern 30 Messstellen an den Bundesautobahnen die Daten für das bundesweite Straßenzustands- und Wetterinformationssystem (SWIS). Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit, relative Luftfeuchtigkeit, Niederschlag und die Bodentemperatur an der Fahrbahnoberfläche und in 30 cm Tiefe werden im 15-Minuten-Abstand aktualisiert. Alle Werte werden ständig mit den Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) abgeglichen. Im Gegenzug liefert der DWD mehrmals täglich die Wetterprognosen für die Regionen des Landes, die die Meistereien des Landesbetriebs online abrufen.
Streuguteinsatz:
Wie bereits in der Winterdienstsaison 2023/24 setzt der Landesbetrieb verstärkt auf den Einsatz der neuen umweltgerechteren Streustofftechnologie „FS100“. Auf die Fahrbahn wird hierbei die in den Straßenmeistereien des LS eigens hergestellte Natriumchlorid Sole ausgebracht. Bei der bisher und je nach vorliegenden Witterungsverhältnissen weiterhin zum Einsatz kommenden Technologie „FS30“ wird der Sole zusätzlich noch trockenes Salz beigemischt. Die Flüssigkeitsstreuung „FS100“, bei der in Wasser gelöstes Tausalz (100 % Sole) eingesetzt wird, kann bei drohendem Kälteeinbruch unter bestimmten Voraussetzungen präventiv auf die Fahrbahn gesprüht werden. Sie hat eine vorbeugende Wirkung und verhindert die Glättebildung. Ein großer Vorteil der vorbeugenden Streuung mit Tausalzlösungen ist die deutlich längere Liegedauer des Salzes auf der Fahrbahn. Grundsätzlich ist der Einsatz von Tausalzlösungen sparsamer als die Verwendung von Feuchtsalz „FS30“. Für die flächendeckende Anwendung von „FS100“ werden durch den Landesbetrieb seit zwei Jahren und fortwährend Investitionen in Fahrzeuge und hochbauliche Anlagen zur Herstellung der Sole getätigt. Ab Juni 2024 wurden die ersten sechs speziellen Lkw zur Ausbringung von „FS100“, die mit ihrer Ausstattung aber auch außerhalb der Winterdienstsaison beispielsweise bei der Wässerung von Jungbäumen zum Einsatz kommen können. Nach und nach erhält bis Ende des Jahres voraussichtliche jede der 33 Straßenmeistereien einen dieser Lkw. Entsprechend aktueller Untersuchungen ist durch die Flüssigkeitsstreuung „FS100“ in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit eine Einsparung von bis zu 70 % Streusalz gegenüber des FS 30-Verfahrens möglich. Gleichzeitig wird dadurch die Umweltbelastung stark reduziert und die Verkehrssicherheit durch den präventiven Einsatz erhöht.