Der Winter kann kommen
- Erschienen amDie Einsatzpläne sind erstellt, die Taumittel sind eingelagert und die Einsatzfahrzeuge stehen abfahrbreit auf den Höfen: Die 33 Straßenmeistereien des Landesbetriebs Straßenwesen können bei Schnee und Frost sofort ausrücken. Über die Vorbereitungen für den Winterdienst hat sich Verkehrsminister Guido Beermann am 15.11.2022 in der Straßenmeisterei Fürstenwalde informiert.
Knapp 630 Straßenwärterinnen des Landesbetriebs stehen vom frühen Morgen bis spät in die Nacht bereit, um die Straßen befahrbar zu halten. Mit den 223 dafür zur Verfügung stehenden Fahrzeugen kümmern sie sich im Winterdienst außerorts um fast 8.600 km Bundes-, Landes- und Kreisstraßen und ca. 1.350 km Radwege. Dies ist im Fall eines schnee- und frostreichen Winters eine harte Arbeit. Auch wenn die Straßen abgestreut und geräumt sind, heißt dies aber nicht, dass so gefahren werden kann wie im Sommer. Alle, die im Verkehr unterwegs sind, müssen aufmerksam bleiben und ihre Geschwindigkeit den winterlichen Verhältnissen anpassen.
Daten und Fakten:
- Der Landesbetrieb Straßenwesen ist im Winterdienst zuständig für 2.175 km Bundesstraßen, 131 km Auf- und Abfahrten an den Bundesstraßen, 4.096 km Landesstraßen außerorts und für die Kreisstraßen im Landkreis Dahme-Spreewald mit einer Länge von 223 km.
- In Ortsdurchfahrten mit einer Gesamtlänge von 2.012 km räumt und streut der Landesbetrieb im Auftrag zahlreicher Kommunen.
- Auf den Bundes-und Landesstraßen sind die Teams des Landesbetriebes zwischen 3 und 22 Uhr im Einsatz, damit es in der Hauptverkehrszeit sicher vorangeht.
- An Steigungsstrecken stehen mehr als 500 Boxen mit Streugut bereit, auf die insbesondere Lkw-Fahrer:innen bei plötzlich auftretender Glätte zurückgreifen können.
- Der Landesbetrieb hat derzeit etwa knapp 38.700 t Salz eingelagert. Der Salzverbrauch ist je nach Witterung unterschiedlich. In den Jahren zwischen 2019 und 2021 schwankte er zwischen 36.100 t (2020/2021) und 7.700 t (2019/2020).
Vorbereitung der Straßenmeisterei Fürstenwalde:
Die Straßenmeisterei ist für 186 km Bundes- und Landestraßen sowie 55 km Radwege im Winterdienst außerorts zuständig. Sie verfügt über drei LKW und zwei Unimog. Für den Einsatz auf den Radwegen steht außerdem ein Kleingeräteträger bereit. Eingelagert sind 800 t Streumittel.
Darüber hinaus gibt es Verträge mit Dienstleistern. Bei entsprechender Witterung stehen noch zwei Winterdienst-Handkolonnen bereit, die an Querungshilfen und Lichtsignalanlagen eingesetzt werden.
Die Vorbereitung für den Winterdienst beginnt immer nach dem letzten Winter. Im Frühjahr werden nach und nach die Fahrzeuge, Streuautomaten und Schiebeschilder intensiv gereinigt ggf. repariert und für die kommende Wintersaison vorbereitet. Zum Ende des Herbstes werden dann die Streuautomaten durch eine Fachfirma überprüft, eingestellt und vorbereitet, so dass die Technik beim ersten Einsatz auch einwandfrei funktioniert.
Wetterbeobachtung:
Der Winterdienst kann nur mit präzisen Angaben zu Niederschlägen und Temperaturen geplant werden. An den Autobahnen im Land Brandenburg liefern 30 Messstellen die Daten für das bundesweite Straßenzustands- und Wetterinformationssystem (SWIS). Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit, relative Luftfeuchtigkeit, Niederschlag und die Bodentemperatur an der Fahrbahnoberfläche und in 30 cm Tiefe werden im 15-Minuten-Abstand aktualisiert. Alle Werte werden ständig mit den Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) abgeglichen. Im Gegenzug liefert der DWD mehrmals täglich die Wetterprognosen für die Regionen des Landes, die die Meistereien des Landesbetriebs online abrufen.
Streuguteinsatz:
- Seit einigen Jahren setzt der Landesbetrieb zunehmend auf Tausalzlösungen der Klassifizierung „FS 100“, die auf den Straßen ausgebracht werden. Nach und nach investiert der Landesbetrieb in Salzlösetechnik und Fahrzeuge, um dieses Verfahren flächendeckend anwenden zu können.
- In Wasser gelöstes Tausalz kann bei drohendem Kälteeinbruch vorbeugend auf die Fahrbahn gesprüht werden und verhindert so, dass sich Eis bildet oder Schnee liegen bleiben kann. Ein großer Vorteil der Tausalzlösungen bei der vorbeugenden Streuung ist die deutlich längere Liegedauer auf der Fahrbahn. Bei geeigneten Bedingungen ist der Einsatz von Tausalzlösungen sparsamer als die Verwendung von Feuchtsalz „FS-30“.
- Untersuchungen ergaben, dass bei der präventiven Streuung mithilfe des Einsatzes der FS-100-Technologie etwa 60 % Streusalz gegenüber „FS- 30“ eingespart werden können. Gleichzeitig wird die Umweltbelastung reduziert.
Weitere Informationen zum Winterdienst finden Sie hier: https://www.ls.brandenburg.de/ls/de/betreiben/winterdienst/