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Brandenburgischer Baukulturpreis 2021: Brücke über die Schwarze Elster bei Neudeck mit Sonderpreis gewürdigt

- Erschienen am 26.10.2021

Die Bogenbrücke über den Mittellauf der Schwarzen Elster bei Neudeck (Elbe-Elster) ist nicht nur schön anzusehen, sie ist vor allem eine ingenieurtechnische Meisterleistung aus dem Jahr 1905. Nun hat die Bogenbrücke den Sonderpreis des Brandenburgischen Baukulturpreis 2021 in Höhe von 3.000 Euro erhalten. Der diesjährige Brandenburgische Baukulturpreis ging nach Königs Wusterhausen für die Sanierung und Erweiterung des Amtsgerichts. Bereits zum siebten Mal wurde der Baukulturpreis verliehen.

Das Bauwerk gehört zu den ersten in Brandenburg, das als Bogenbrücke mit Beton errichtet wurde. Ein 1905 noch junger Baustoff. Für die damaligen Verhältnisse war die Verwendung eine Herausforderung für die Baumeister. Innovation wurde mit der kunstvollen Gestaltung des Jugendstils verbunden. Die drei schlanken Bögen der Betonbrücke fügen sich harmonisch in das Landschaftsbild des Flusslaufes ein. Mit der Sanierung der Brücke ist ein beispielgebender, behutsamer Bauwerksumbau gelungen, der nicht nur eine vollwertige Nutzung des Bauwerks sichert, sondern auch das ursprüngliche Erscheinungsbild der Stampfbeton-Bogenbrücke für die Nachwelt erhält. Mit viel Engagement haben die Ingenieur:innen des Landesbetrieb Straßenwesens und die beauftragten Unternehmen die denkmalgerechte Sanierung der Brücke geplant und umgesetzt.

Die Brücke im Zuge der Landesstraße L 673 verbindet die Ortschaften Neudeck und Kleinrössen. Sie fügt sich harmonisch in das Profil des eingedeichten Flusslaufs der Schwarzen Elster und der angrenzenden Überflutungsflächen ein. Während nur der mittlere Bogen bei Normalwasserstand durchströmt wird, bleibt das Gelände unter den Randbögen meist trocken. Nur zu Hochwasserzeiten fließt Wasser auch durch diese Bögen. Die oft sehr starken Schwankungen der Wasserstände der Schwarzen Elster wurden beim Entwurf des Bauwerkes vorausschauend berücksichtigt.

Drei schlanke Bögen bilden das Tragwerk der Brücke. Ihre Gesamtlänge beträgt 70 m, wobei das Mittelfeld eine Stützweite von 27 m besitzt. Die Randfelder überspannen jeweils 18 m. Bei einer Gesamtbreite von 6,40 m beträgt die Breite zwischen den Geländern 5,70 m. Die Konstruktionshöhen variieren zwischen 87 und 92 cm. Die Brücke, die vollständig aus dem damals neuen Werkstoff Beton gefertigt wurde, stellt eine wichtige Etappe in der Geschichte des Brückenbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts dar: Einzig aus Stampfbeton, ohne Verwendung von Eisenbewehrung, wurden diese flachen Gewölbebögen errichtet.

Die Brücke war Anfang der 1990er Jahre baufällig und wurde gesperrt. Vorrübergehend wurde eine Behelfsbrücke aus Stahl errichtet, um die durchgängige Befahrbarkeit der Landesstraße sicherzustellen.

Mehr zum Brandenburgischen Baukulturpreis : https://baukultur-brandenburg.de/