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Land investiert 368 Millionen Euro in den Straßenbau

- Erschienen am 30.03.2022
Karte Baumaßnahme 2022

Ob Ortsdurchfahrten, Ortsumfahrungen, Radwege oder Brücken – Brandenburg investiert sichtbar in die Straßeninfrastruktur. Für ihren Erhalt und in die Modernisierung flossen 2021 Mittel in Höhe von 368 Millionen Euro. Bei einer Pressekonferenz zog Verkehrsminister Beermann eine positive Bilanz und wies auf die Komplexität vieler Vorhaben, insbesondere bei Brückenbauwerken hin.

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung: „Wir haben in unserem Flächenland insgesamt rund 10.000 Kilometer Bundes- und Landesstraßen sowie Radwege. Um die Mobilität in allen Landesteilen zu sichern, müssen wir diese umfangreiche Infrastruktur vor allem erhalten, modernisieren und wo es nötig ist auch ergänzen. Das ist eine Daueraufgabe, in die wir mit unserem Landebetrieb Straßenwesen viel Fachwissen, aber auch Geld investieren. Im Jahr 2021 flossen 368 Millionen Euro in Straßenbauprojekte, 2022 werden es 373 Millionen Euro sein. Angesichts der angespannten Haushaltslage durch die Corona-Krise ist das eine gute Nachricht. Gleichzeitig müssen wir uns der Herausforderung durch deutliche Baupreissteigerungen stellen, die auch Maßnahmen für den Erhalt und den Bau von Straßen deutlich verteuern. Wir brauchen daher auf längere Sicht eine verlässliche Finanzplanung.“

Beermann wies in diesem Zusammenhang auf die aufwändigen und zeitintensiven Genehmigungsverfahren im Straßenbau hin: „Viele Projekte sind nicht nur technisch komplex, sondern müssen mit zahlreichen Beteiligten abgestimmt werden. Das kostet Zeit und bindet Mittel. Das gilt ebenso für den Erhalt und den Neubau von Bauwerken an Straßen. Unsere Brücken sind grundsätzlich in einem guten Zustand. Aber auch an ihnen geht die Zeit nicht spurlos vorbei. Deshalb werden sie regelmäßig überwacht. Und wir passen unser Monitoring mit moderner Technik weiter an die Anforderung steigender Verkehrsbewegungen an.“

Bilanz 2021

Insgesamt investierte das MIL im Jahr 2021 368 Millionen Euro in die Bundes-, Landesstraßen, Radwege und kommunalen Straßen in Brandenburg. Davon flossen 126 Millionen Euro in den Erhalt und den Ausbau von Bundesstraßen und 202 Millionen Euro in Landesstraßen. Weitere 40 Millionen Euro standen für die Förderung des kommunalen Straßenbaus zur Verfügung.

Beispielprojekte, die 2021 fertiggestellt wurden:

  • Erhaltungsmaßnahme B 101 OU Bad Liebenwerda (Landkreis Elbe Elster)
  • Baumaßnahmen L 33 OD Eggersdorf und Eichwerder (Landkreis Märkisch-Oderland)
  • Neubau L 30 OU Niederlehme (Landkreis Dahme-Spreewald)

Straßenbudget 2022: Mehr Mittel für die Förderung Kommunaler Straßenbauprojekte

Das Gesamtbudget des Landes Brandenburg liegt im Jahr 2022 bei 373 Millionen Euro. Das sind 5 Millionen Euro mehr als im Jahr 2021 (368 Millionen Euro). Die Mittel werden für die Planung, Investitionen und den Straßenbetrieb an Bundesstraßen und Landesstraßen und für die Förderung kommunaler Straßen eingesetzt.

Für die Bundesstraßen stellt der Bund dem Land Brandenburg in diesem Jahr 154 Millionen Euro zur Verfügung. Brandenburg investiert aber auch weiter in seine Landesstraßen. Mit insgesamt 161 Millionen Euro Millionen Euro für Planung, Bau und Unterhaltung bleibt das Budget für die Landesstraßen in diesem Jahr auf einem hohen Niveau. Mit den Mitteln sollen insgesamt 113 Maßnahmen weitergeführt, fertiggestellt oder baulich begonnen werden. Darunter befinden sich 66 Baumaßnahmen an Bundesstraßen und 47 an Landesstraßen.

Für die kommunale Straßenbauförderung sind 2022 Mittel in Höhe von 58 Millionen Euro vorgesehen. Das entspricht 18 Millionen mehr als 2021 (40 Millionen Euro). Mit dem Geld werden verkehrswichtige Vorhaben unterstützt, beispielsweise der Bau von kommunalen Rad- und Gehwegen, Sanierungen an Kreis- und Gemeindestraßen und an Brückenbauwerken. Möglich ist auch, kommunale Kostenanteile für die Beseitigung von Bahnübergängen zu übernehmen.

Beispielprojekte, die 2022 begonnen werden:

  • B 167 OU Eberswalde/Finowfurt (Landkreis Barnim): Errichtung einer Spundwand im Bereich der künftigen neuen Anschlussstelle der A 11 als vorgezogene Maßnahme
  • L 62/63 OD Karstädt, OD Postlin (Landkreis Prignitz)
  • B 5 OD Segeletz (Landkreis Havelland)

Beispiele für Erhaltungsmaßnahmen 2022:

  • Im Zuge der L 258: Im Bereich der freien Strecke Bandelow-Trebenow (Landkreis Uckermark)
  • Im Zuge der B 2: Im Bereich der freien Strecke Schwedt (Landkreis Uckermark)
  • Im Zuge der B 1: Im Bereich der Ortsumgehung Seelow (Landkreis Märkisch-Oderland)

Sanierung und Neubau von Radwegen

Vor dem Hintergrund der Verkehrswende setzt sich Brandenburg für den kontinuierlichen Ausbau der Radwegeinfrastruktur ein. Beim Neubau spielt vor allem der Lückenschluss hin zu einem Radwegenetz eine wichtige Rolle. Aber auch die Sanierung und Erhaltung des rund 2000 km langen Bestandnetzes liegt ein Fokus der Landesregierung.

Insgesamt 24 Baumaßnahmen mit 59 km Radwege an Bundes- und Landesstraßen sollen 2022 weitergeführt, fertiggestellt oder baulich begonnen werden. Darunter befinden sich 17 Baumaßnahmen an Bundesstraßen und 7 an Landesstraßen, beispielsweise

  • die L201/ Falkensee-Knotenpunkt 202 (Landkreis Havelland) mit einer Länge von 2,5 km (Neubau),
  • die B 167 Neuruppin-Alt Ruppin (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) mit einer Länge von 2 km (Neubau),
  • die L 25 Prenzlau-Güstow (Landkreis Uckermark) mit einer Länge von 2,7 km (Neubau) oder
  • die B 96 RW Lieskau-Finsterwalde (Landkreis Elbe-Elster) mit einer Länge von 4,8 km (Erhaltung).

Erhaltung und Erneuerung von Brücken

Eine wichtige Aufgabe des Landes im Bereich Straßenbau ist die Erhaltung und die Erneuerung von Bauwerken. Dazu gehören insbesondere Brücken. Aufgrund der hohen Bautätigkeit in den Nachwendejahren hat Brandenburg einen jungen und grundsätzlich intakten Brückenbestand. Allerdings stehen bei der Vielzahl der in den 1990er Jahren gebauten Brücken planmäßig erste Erhaltungsmaßnahmen an. Zudem befinden sich 81 Brücken mit Spannungsriss-Korrosionsgefährdung im Bestand der Straßenbauverwaltung.

Um die Sicherheit und Nutzbarkeit der Brücken an Bundes- und Landesstraßen zu gewährleisten, werden sie einem regelmäßigen Monitoring unterzogen. Die Belastung für Straßenbrücken wird aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens, insbesondere des Schwerverkehrs, noch mehr zunehmen. Deshalb wird das Erhaltungsmanagement des Landes weiterentwickelt, zum Beispiel mit modernen Monitoringsystemen zur lückenlosen Überwachung von „Problembrücken“ oder digitalen Lösungen für Ermittlung der Bauwerkszustände. Mit einer Korridorbetrachtung sollen zukünftig ganze Streckenabschnitte analysiert werden, so dass Transportwege insbesondere für den Schwerlastverkehr noch verlässlicher zur Verfügung stehen.

Die Planung und der Bau von Brücken selbst muss vielen Anforderungen gerecht werden. Dabei wird zwischen den Interessen der beteiligten Akteure abgewogen und gleichzeitig auf die Einhaltung der geltenden Regelwerke geachtet. Eine besondere Herausforderung stellt die Führung des Umleitungsverkehres dar.

Im Jahr 2022 sind 17 Maßnahmen an Brücken vorgesehen, beispielsweise

  • der Neubau der Brücke an der L 963 über die Havel bei Milow inkl. Ausbau der Knotenpunktes L 96/L 963 (Landkreis Havelland)
  • die Fertigstellung der Hochstraßenbrücke / L 40 im Zuge der Nuthestraße in Potsdam
  • die Fertigstellung einer Behelfsbrücke an der L 171 Hohen Neuendorf/ Bergfelde (Landkreis Oberhavel) und
  • die Instandsetzung eines Dammbauwerks an der B 158 Bad Freienwalde (Landkreis Märkisch-Oderland)

Das Brandenburgische Straßennetz besteht aus:

  • 806 km Bundesautobahnen (seit 01.01.2021 AdB)
  • 2.740 km Bundesstraßen, 808 Brücken
  • 5.649 km Landesstraßen, 756 Brücken
  • 2153 km Radwege gesamt,

davon 1.030 km an Bundesstraßen und 1.123 km an Landesstraßen außerorts.

Die Gesamtübersicht und die Karte mit allen Bauvorhaben 2022 finden Sie hier.

Alle weiteren Presseunterlagen zur Bilanz Straßenbau 2022 finden Sie online im Pressebereich des MIL unter: https://mil.brandenburg.de/mil/de/presse/